Tag 1 meiner Pendelbewegung zwischen Unna und Essen: Morgens im Bus steigt ein Typ ein, der vor dem Zahlen erste seine Jacke ablegt und dann seine Kaffeetasse abstellt. Nach dem Zahlen setzte er sich seelenruhig in die erste Reihe und beendete leise schlürfend sein mobiles Frühstück.
Jahr: 2006
Ubuntu
Ich bin gerade ein Fan von Ubuntu geworden. Nachdem ich mir die Wlan-Anbindung meiner Debian-Installation mit einem Systemupdate zerstört und mehr als eine Stunde entmutigender Reparaturversuche hinter mir hatte (ich bin geizig geworden mit derartigen Bastelzeiten), zog ich Ubuntu auf eine ehemalige Windoze-Partition.
Es lief auf Anhieb. Inklusive Wlan. Ich bin begeistert.
Ideen und Gewohnheiten
Im Ideentower fand ich drei simple Regeln um die eigene Kreativität lebendig zu erhalten. Sie sind weder neu, noch kompliziert, und lassen sich letztlich auf zwei Schwerpunkte eindampfen:
- Stelle ständig deine Gewohnheiten und Annahmen in Frage, sowohl theoretisch, wie auch praktisch. Und sei es auch nur, daß du einen neuen Weg zur Arbeit nimmst. Das hält di Sicht auf die Welt geschmeidig.
- Notiere dir deine Ideen. Immer. Sofort. Sonst verschwinden sie spurlos.
In Phasen gänzlicher Unkreativität fällt mir typischerweise nicht einmal ein, wie ich aus meinen Gewohnheiten herauskomme. Daher sollte man sich auch Gewohnheitsverletzende Maßnahmen notieren. Sind ja auch Ideen.
Wie gesagt, es ist trivial. Aber gerade dadurch läßt es sich gut in den Alltag integrieren.
Urlaub
Neun Tage an der belgischen Küste und viel erlebt. Nur ein paar Splitter:
Zuerst sechs Tage De Panne
- 5 Tage spanische Hitze, Strand und Meer und ein Tag mit Regen ohne Ende
- Ausflüge nach Frankreich – Grand Fort Phillipe, das wir zuerst überhaupt nicht erkannten
- das Paul Delvaux-Museum – sehr sehenswert
- Kunst an der Küste : Beaufort 2006- nicht mehr ganz so überraschend wie beim ersten Mal, als wir einfach so hineinstolperten, aber auf alle Fälle ein Grund mehr an die belgische Küste zu fahren
- Moules et Frites – DAS Gericht für die belgische Küste und eine gar nicht freundliche Bezeichnung der Franzosen für die Belgier. Wir haben sie in Frankreich gegessen.
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Zwei Tage Oostende
- Sonnenuntergang an der Promenade neben dem Casino
- Leon Spilliaert
- Ausflug nach De Haan – man fühlt sich 100 Jahre zurückversetzt (Und noch ein Nachtrag dazu: es lohnt sich in De Haan einfach einen Kaffee zu bestellen, denn neben dem Heißgetränk werden überraschend viele kleine Köstlichkeiten gereicht.)
Und vieles meer…
Nach oben schauen
Von einem Besuch im Palast der Projekte brachte ich folgendes Experiment mit: nach oben schauen. Das Übungsgerät in der Ausstellung als Anregung nutzend habe ich es heute morgen einmal beim Brötchenholen in abgewandelter Form ausprobiert: den Blick immer oberhalb der Horizontlinie halten. Es ist ungewohnt. Statistisch – wird in der Ausstellung behauptet – laufen wir meist mit gesenktem Blick durch die Gegend. Der Erfinder des Übungsgerätes ging davon aus, das der Blick nach oben zu einer positiveren Lebenseinstellung führt.
Mir jedenfalls kam es nach kurzer Zeit so vor, als ob mein Blick seine eigene Schwere hätte, die ihn in Richtung Erde ziehen würde. Natürlich bildete ich mir das ein, ab die Gewohnheit doch die meiste Zeit nach unten zu blicken, zeigte Wirkung. Aber interessanter noch war der Effekt auf meine Gedankenwelt. Ich war wesentlich mehr mit Schauen beschäftigt. Während der Blick nach unten mangels Ablenkung (Pflastersteine sind nicht wirklich interessant) Raum zum Nachdenken, schlimmstenfalls zum Grübeln, läßt, fordert beim Blick nach oben die Welt meine Aufmerksamkeit. Ob das dann tatsächlich zu einer positiveren Einstellung führt, weiß ich noch nicht. Aber wenigstens nahm ich mehr von der Welt wahr.
Noch ein Wort zum Palast der Projekte. Für meinen Geschmack war er zu textlastig und zu wenig visuell. Wenn man nicht gerade in der Gegend ist, reicht der Besuch der Website völlig aus. Sie ist sehr ausführlich.
Tapetenkuchen
Rühre
- 4 Eier
- 250g Magarine
- 2 Tassen Zucker
- 4 Tassen Mehl
- 1 Tasse Ananassaft
- 1 Päckchen Backpulver
- 1 Päckchen Vanillezucker
zusammen und verteile es gleichmäßig auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech. Dann drapiere in regelmäßigen Abständen 12 Ananasscheibe (knapp 2 Dosen) darauf und backe es 25 Minuten bei 200°C.
Das Ergebnis sieht aus wie eine Tapete aus den 70er Jahren und schmeckt wie ein Ananaskuchen.
Vermutlich hieß es deswegen auch Ananaskuchen im Kochbuch.
Kein blauer Himmel
Mein Lieber,
du liegst im Gras, den Kopf im Nacken,
um dich herum keine Menschenseele.
Du hörst nur den Wind
Und schaust hinauf in den offenen Himmel
– in das Blau dort oben, wo die Wolken ziehen –
das ist vielleicht das Schönste,
was du im Leben getan und gesehn hast
Leider hat es geregnet, aber schön war es doch.
Wochentagssocken
Dank eines ortsansässigen Discounters bin ich seit einiger Zeit Besitzer von Wochentagssocken, also Socken, die einen eingewebten Wochentag mitbringen. Auf diese Weise wird die morgendliche Wahl der Socken zur grundlegenden Entscheidung: lege ich Wert auf Konformität und trage den Socken zum Tage oder gebe ich der Anarchie Raum und trage Mittwochs die Freitagssocken.
Nur die Framstagsocken vermisse ich. Die für Donnerswoch übrigens auch.