Mallorca im Winter

George Sand erreichte vor 170 Jahren Mallorca mit einem Schiff, das Schweine transportierte und Passagiere nur so nebenbei noch mitnahm. Wir kamen per Flugzeug mit Air Berlin; das geht etwas schneller.

Die Insel und besonders Puerto de Soller verwöhne uns mit blauem Himmel und Mittags sogar mit sommerlichen Temperaturen … obwohl es Mitte Dezember war.


Kettcar in Dortmund

Das Pop-Abo im Konzerthaus Dortmund scheint für einen neugierigen Musikignoranten wie mich ideal um intelligente Popmusik kennenzulernen, von der er vorher nie etwas gehört hat. Am letzten Samstag war das Kettcar. Gute Musik, intelligente Texte und eine angenehm unprätentiöse Band. Das Ganze im Rahmen ihrer akustischen Tour zusammen mit dem Streicherquartett der Frankfurter Philharmonie. Oder wie sie es selber charakterisierten:

Aufgrund der absurden Schönheit und der Grandezza der bisherigen Kettcar Konzerte mit Streichern, hat sich die Band entschieden diese Sache auf Tour zu schicken.

Hat dem Publikum von der ersten Minute an Spaß gemacht (und ich habe etwas neues kennengelernt). Oh, und ich darf John K. Samson nicht vergessen, der als Supporting Act ganz allein auf der Bühne den Abend eröffnet, zwischen jedem Stück an seinem Rotwein nippte und zum Abschluss seines Parts ein Schnappschuss vom Publikum machte.


Homöopathie

Über einen Beitrag in den ScienceBlogs fand ich die bemerkenswerte Marburger Erklärung zur Homöopathie. 1992 wurde dort versucht die Homöopathie in das Medizinstudium zu integrieren und im Gegensatz zur Uni Magdeburg von den Marburgern zurückgewiesen.

[…] Das geistige Fundament der Homöopathie besteht jedoch aus Irrtümern („Ähnlichkeitsregel“; „Arzneimittelbild“; „Potenzieren durch Verdünnen“). Ihr Konzept ist es, diese Irrtümer als Wahrheit auszugeben. Ihr Wirkprinzip ist Täuschung des Patienten, verstärkt durch Selbsttäuschung des Behandlers.

Wir leugnen nicht, dass sich mit „Homöopathie“ mitunter therapeutische Wirkungen erzielen lassen, wobei es sich um so genannte Placebo-Effekte handelt. Nun könnte man einwenden: was scheren uns Wirkprinzip und geistiges Fundament, wo es doch allein auf den Effekt ankommt. Nach dieser Logik müssten unsere Medizinstudenten auch in folgenden Gegenständen unterrichtet und geprüft werden: Irisdiagnostik; Reinkarnationstherapie; astrologische Gesundheitsberatung (Bedeutung der Sternzeichen für die Neigung zu bestimmten Krankheiten). Mit all diesen Methoden, deren Wirkprinzip die Täuschung ist, lassen sich nicht nur therapeutische Effekte, sondern auch beträchtliche Umsätze erzielen.

Ich glaube viel klarer kann man es nicht ausdrücken.


Hans Kohlschein in Cappenberg

Gestern schauten wir uns eine Ausstellung von Hans Kohlschein auf Schloss Cappenberg an. Er lebte von 1879 bis 1948, also in einer Zeit des Umbruchs. Hochbegabt wurde er schon sehr jung als Künstler ausgebildet und hatte auf Anhieb so viel Erfolg, dass es ihm zeitweise sogar eine Professur einbrachte. Dieser Erfolg hatte sicher auch damit zu tun, dass er zeitlebens ein Traditionalist blieb. Er beherrscht sein Metier und malt gerne das, was er um sich herum an Szenerien sieht.
Bald nach seinem Tod ist er vergessen, denn seine Bilder sind so ihrer Zeit verhaftet, dass sie bald nur noch historisches Interesse weckten.
Ich fragte mich nach der Ausstellung wer man lieber gewesen sein mochte: Hans Kohlschein, erfolgreich zu Lebzeiten und danach vergessen, oder Vincent van Gogh, erfolglos während er lebte und nach seinem Tode ein Superstar.
Nun, mir persönlich liegt mehr am Leben als am Tod.