Sartre auf Reisen

Nachdem ich (buchstäblich!) Jahrzehnte fast nur gezeichnet habe, entdecke ich ganz langsam andere Medien. Meine ersten Ausflüge in die Malerei liegen zwar schon einige Zeit zurück und ich stelle mit Respekt fest, das Malerei ganz anders als Zeichnung funktioniert, aber das Neue lockt. Also erst einmal dies, das eigentlich noch wie eine Zeichnung aussieht:


Urlaub paradox

Eigentlich sollte man voller Energie aus dem Urlaub zurückkehren.
Wir waren drei Wochen in Portugal und es war auch sehr schön.
Wäre nicht zum Schluß die laufende Nase gewesen. Und die tränenden Augen. Und das Fieber.
Da freut man sich, wenn der Heimflug überstanden ist und man sich zu Hause auskurieren darf.
Die Energie bleibt dabei auf der Strecke, aber dafür ist die Freude wieder zu Hause zu sein um so größer.


Silves

Silves ist nicht nur die ehemalige Hauptstadt der Algarve (unter maurischer Herrschaft), sondern auch eine grosse Baustelle. Überall, vor allem auf der Festung, wird heftig umgebaut. Ein Schild am Ortseingang sagte am 20.10.2006 noch 438 Tage Bauarbeiten voraus.

Es hatte etwas kultverdächtiges: am Markt (Mercado Municipal) Frango Piri-Piri in der Churrasqueira Valdemar essen. Seit über 32 Jahren werden hier leckere Hähnchen auf dem offenen Grill zubereitet. Und der Wein ist auch gut. Das ganze gibt es für recht wenig Geld, man sitzt an der frischen Luft und kann den modernen Nachfolger des ehemaligen arme-Leute-Essens, nämlich Sardinen, genießen. Man kann die Churrasqueira Valdemar eigentlich nicht übersehen; die Besitzerin weist Passanten gerne mit breitem Lächeln auf ihr Chicken Piri-Piri hin.

Und dann gibt es noch etwas in Silves, was ich erst ganz zu letzt (und zu spät) entdeckt habe: die Innenstadt in der Nähe des Museums ist eine Free-WiFi-Zone.


Lissabon

Ein paar nützliche Hinweise zum Umgang mit Lissabon:

  • Fahre niemals mit dem Auto in die Stadt; sie ist voll und es gibt keine Parkplätze.
  • Eine billige Minikreuzfahrt gibt es ab den Cais do Sodré: Einfach für 72 Cent ein Fährticket lösen und sich (bevorzugt zum Sonnenuntergang) übersetzen lassen. Einfach sitzen bleiben und wieder zurückfahren.
  • Der Reiseführer hatte recht: bester Startpunkt für die Erkundung der Stadt ist das Castelo. Es kostet zwar Eintritt, aber der Überblick in alle Richtungen ist es wert.
  • Lissabon ist auf sieben Hügeln erbaut. Steile Hügel. Bei Regen kann man auf dem Pflaster daher sehr schnell ausrutschen. Ich persönlich entschied mich für die Variante morgens im Hotel in der Dusche auszurutschen.
  • In der Metro die Tageskarte auf die blauen Plastikdinger legen, nicht in den Schlitz einführen. Ein wild gestikulierender Portugiese versuchte uns das auf portugiesisch aus 10 Metern Entfernung klar zu machen. Wir haben es nicht verstanden. Ein freundlicher Polizist hat es uns etwas später auf Englisch erklärt. Danach war alles klar.

KUNSTroute Unna

Es ist interessant Kunst auch außerhalb von Museen und Galerien zu sehen, nämlich bei den Künstlern zu Hause. Giesela Lücke, Sabine HannaH Johr und Jutta Hellweg machen dies noch bis zum 8. Oktober möglich. Wir haben gestern eine kleine Fahradtour unternommen und uns die Kunst vor Ort angeschaut. Und die Wohnungen, Ateliers und Gärten. Es war faszinierend zu sehen, was hinter den Fassaden von Häusern, an denen man sonst einfach vorbeiläuft, alles entsteht.
In jedem der drei Orte hat noch ein Gastkünstler einige seiner Werke untergebracht: Karola Ramas, Frederike Mühlbauer und der Bildhauer Bernd Moenikes. Und bei dem „Vogelmenschen mit drei Kugeln“ von Bernd Moenikes konnten wird nicht widerstehen: er wird unser neuer Mitbewohner.

Horus

Tropenzug

An die Verspätungen der Bundesbahn gewöhne ich mich so langsam, aber der gestrige Ausfall der Klimaanlage im Regionalexpress war dann doch ein bisschen viel. Geschätzte 35 Grad bei 100% Luftfeuchtigkeit ließen in mir Visionen der guten alten Zeit hochkommen, wo man Fenster im Zug noch aufmachen konnte.


Trödelmarkt in Dortmund

Ich muß es zugeben: als ich Samstag in aller Frühe vom Wecker aus dem Bett geworfen wurde war ich nicht sonderlich gut gelaunt. Und die ersten Stunden auf den Trödelmarkt an der Dortmunder Uni verbesserten meine Laune nicht wesentlich. Es war saukalt. Aber im Nachhinein (und da verklärt sich bekanntlich alles) war es eine interessante Erfahrung mal als Verkäufer einen Trödelmarkt zu besuchen.
Erst einmal ein Tipp für alle, die spontan etwas in Dortmund verkaufen wollen: Nehmt NICHT die Abfahrt Dorstfeld, denn der Rückstau ist ewig lang. Eichlinghofen ist wesentlich kürzer (Glück gehabt).
Noch während wir im Dunkeln aufbauten, näherte sich uns schon die Trödelprofis. Sie waren leicht zu erkennen, denn sie hatten alle Taschenlampen dabei, leuchteten zügig nach links und rechts und kannten im wesentlichen nur zwei Worte: „Schmuck?“ und „Elektrogeräte?“
Die Stunden danach waren von Käuferstudien geprägt: von freundlich („Ich wünsche ihnen noch ein schönes Wochenende.“) bis hin zu persönlich beleidigt („Was? FÜNF Euro?!“)
Unser alter Esstisch, von dem wir stellvertretend einen Stuhl und ein Bild mitgebracht hatten ,wechselte auch den Besitzer. Er steht jetzt in einer Dortmunder Malschule.
Unterm Strich war es – wie gesagt – interessant. Aber bis zum nächsten Trödelmarkt darf es jetzt ruhig ein paar Jahre dauern. Jedefalls aus Verkäufersicht.


Der MetaGer-Web-Assoziator

Für mein kleines Suchmaschinen-Projekt museUMkreis.de stöberte ich beim MetaGer-Web-Assoziator nach ein paar neuen Suchbegriffen. Zuerst probierte ich es mit Bochum und Museum. Es kam zurück:

bochum
museum
kunst
stadt
bergbaumuseum

Nicht wirklich überraschend. Aber dann probierte ich es mit Dortmund und Museum. Und das Ergebnis hat mich dann wirklich überrascht:

dortmund
museum
nutten
hotels
erotik

Ich glaube, die Dortmunder Museen haben im Internet ein Imageproblem.